Kolloquium Grammatik
Das Kolloquium wird vom Arbeitsbereich Linguistik des Deutschen: Grammatik und Fachdidaktik organisiert. Es bietet in jedem Semester Gelegenheit zum Austausch über aktuelle Forschung zu grammatischen Themen.
Vorträge im Sommersemester 2023
Veranstaltungsort und -zeit: Emil-Figge-Straße 50, Raum 3.405, dienstags, 10.15 bis 11.45 Uhr
Die Vorträge finden hybrid statt, eine Teilnahme per Zoom ist über den folgenden Link möglich:
https://tu-dortmund.zoom.us/j/93870924694?pwd=U0dCUGNMUTZZeFJTY1JNSDBMay9Sdz09
(Kenncode: 914601)
Alle Interessierten sind sehr herzlich eingeladen!
Dienstag, 06.06.2023, 10.15 Uhr
Philipp Cirkel (TU Dortmund)
Variation in der Kasusmorphologie – methodologische Aspekte
Dienstag, 13.06.2023, 10.00 Uhr (s.t.!)
10.00 Uhr: Daniel Düring (TU Dortmund)
Beschreibungen in literarischen Texten
11.00 Uhr: Mihail Sotkov(TU Dortmund)
Zum Metaphernverstehen von Deutsch-als-Zweitsprache-Schülerinnen und -Schülern in der Sekundarstufe I
Dienstag, 20.06.2023, 10.15 Uhr
Stefanie Schröter (TU Dortmund)
Ditransitive Konstruktionen im Sprachvergleich: Der Einfluss von Gegebenheit auf die Wortstellung im Deutschen, Russischen, Türkischen und kaukasischen Urum
Dienstag, 11.07.2023, 10.15 Uhr
Shinichi Kameyama (TU Dortmund)
Probleme und Möglichkeiten der Profilanalyse nach Grießhaber
Archiv
Vorträge im Wintersemester 2022/23
Dienstag, 25.10.2022, 16.15 Uhr
Julia Renkwitz (Freie Universität Berlin)
Kongruierende Nebensatzeinleitungen im Kontinentalwestgermanischen
Dienstag, 29.11.2022, 16.15 Uhr
Merle Weicker (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
Inhalte des Deutschunterrichts aus Perspektive der Spracherwerbsforschung und Linguistik
Dienstag, 13.12.2022, 16.00 Uhr (s.t.!)
Jessica Heintges (TU Dortmund)
Slam Poetry – performte Texte und das Spiel mit Wirklichkeit und Fiktion
Dienstag, 24.01.2023, 16.15 Uhr
Andreas Klein (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Der rheinische Akkusativ – Zur Diachronie eines dialektalen Kasussystems
Abstract des Vortrags von Andreas Klein:
Unter dem Rheinischen Akkusativ ist ein im Rheinland (Moselfränkisch, Ripuarisch, Niederfränkisch) verbreitetes Kasussystem zu verstehen, in dem die Nominativ-Akkusativ-Distinktion der dritten Person aufgehoben ist. Im Unterschied zum Standarddeutschen ist davon auch das Maskulinum betroffen, z.B.:
Esen Esel fresst net me, hen as krank.
(‘Unser [wörtl. unseren] Esel frisst nicht mehr, er [wörtl. ihn] ist krank’)
Interessanterweise hat sich dabei häufig (und gebietsweise ausschließlich) die historische Akkusativform durchgesetzt. Ihre Ausbreitung, die auch gegenwartssprachlich noch voranschreitet, ist gesteuert von einem Geflecht aus phonologischen, morphologischen, semantischen und syntaktischen Faktoren, die neue Perspektiven auf die sog. Belebtheitshierarchie eröffnen. Der Vortrag wird einen Einblick in die Entwicklungen seit dem späten 19. Jh. geben. Dazu wird das Material älterer Sprachatlanten neu ausgewertet und um eine eigene Erhebung ergänzt, für die die gealterten Gewährspersonen des Mittelrheinisches Atlasses (MRhSA, 1983–1989) reaktiviert wurden.